Mittwoch, 22. August 2012

Kapitel 37

Noch am gleichen Abend loggte ich mich in den Chat ein. Wie durch Zufall war auch die eine Person online, mit der ich gechattet hatte. Und es dauerte nicht lange, bis er mich auch anschrieb:

Hey :D Da bist du ja wieder! Ich habe dich total vermisst.
Hi. Im Ernst? Das hätte ich aber nicht gedacht ;)
So ist es aber. Wie sieht es nun mit deinen neuen Handy aus?
Alles bestens! Also von mir aus kann es losgehen...
Das höre ich gerne. Ich schicke dir meine Nummer per PN. Wann wollen wir uns treffen?
Wann du magst. Mir ist das egal.
Okee... Wie wärs mit übermorgen?
Sehr gerne :D Das passt mir in den Kram.
Wunderbar :D Dann bring gute Laune mit, ja? Wie lautet der genaue Treffpunkt und Uhrzeit?
Wie wärs mit einen Café? In deinen Profil habe ich gelesen, das es von deinen Standpunkt gar nicht so weit weg ist, oder? Wenn es dir recht ist, treffen wir uns gegen 11 Uhr?
Eine Disco sagt mir mehr zu. Hey, ich habe gelesen, das in den nächsten Tagen eine mega fette steigen soll. Treffen wir uns da. Da können wir uns einen gemütlichen Abend machen :)
Mhmm...
Überlegs dir, bitte :(
Lass dich überraschen, ja? Ich muss jetzt leider wieder gehen.
Schade. Aber in Ordnung. Schreib mir einfach ne Nachricht, wenn du dich entschieden hast.
Mach ich. Bis später!
Bis bald :*


Ich atmete aus. Eigentlich war es nicht geplant, in eine Disco zu gehen. Anderseits... Dort waren viele Menschen. Einen möglichen Übergriff wäre unwahrscheinlich. Und Nathan wäre auch noch da, falls es zu Handgreiflichkeiten kommen würde. Ich ließ mir aber bei der Antwort noch etwas Zeit. Sollte er ruhig noch etwas warten können. In der Zwischenzeit bereitete ich mir einen Tee zu und zog mich auf die Couch zurück, um mich mal wieder durch das Program zu zappen. Als ich zu Bett ging, konnte ich kaum einschlafen. Morgen noch ein weiterer Arbeitstag, danach hatte ich einen Tag frei, was sehr gelegen kam. Der Gedanke machte mich nervös, mich mit einen Fremden zu treffen. Was erhoffte ich mir eigentlich damit? Es war doch tatsächlich die große Suche im Heuhaufen. Und sie würde ganz bestimmt nicht leicht werden. Doch nervöser machte es mich eigentlich, mit Nathan zusammenzuarbeiten. Die Szene in der Gasse trieb mir immer noch eine Gänsehaut über den Rücken.

»Das Treffen findet morgen in einer Disco statt.« informierte ich Nathan am Nachmittag während meiner Mittagspause. »Eine Disco?« rief er verwirrt. »Mir gefällt die Sache auch nicht so recht. Ehrlich gesagt macht mir die Situation sehr nervös. Aber es ist eine Möglichkeit.« Ich vernahm am anderen Ende ein kleines Lachen. »Mach dir keine Sorgen. Ich bin doch da, um auf dich aufzupassen. Sollte der Typ irgendwelche Spielchen treiben wollen, bin ich sofort zur Stelle.« Jetzt war ich es, die lachte. Ich ertappte mich sogar dabei, wie ich ganz heiße Wangen bekam. »Du willst also Bodyguard spielen?« »Wenn du es so bezeichnen willst. Treffen wir uns zuvor in deiner Wohung, um alles vorzubereiten.« »In Ordnung.« antwortete ich. »Komm einfach eine Stunde früher. Meine Mittagspause ist jetzt auch gleich rum, leider. Bis morgen dann.« »Dann wünsche ich dir noch Viel Spaß. Bis später.« Nachdem ich aufgelegt hatte, starrte ich minutenlang das Bild von Liam und Mir an. Erneut packte mich das schlechte Gewissen. Und ich konnte es einfach nicht abschalten. Ich lenkte mich ab, indem ich weiter arbeitete.

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