Mommy war gar nich glücklich, als ich ihr eines Tages eröffnete, das ich nach New York ziehen wollte. Seid dem Vorfall bei Tante Berit wollte sie mich gar nicht mehr aus den Augen lassen.
Ständig rief sie mich aus meinen Handy an, um zu wissen, wo ich mich befand. Das einzig gute an der Sache war wohl, das sie mir die Handyrechnungen bezahlte. Aber wie lange sollte es noch gehen?
Es waren mittlerweile viele Wochen vergangen, ja fast ein Jahr, und ich saß immer noch daheim. Dann war da noch meine Beziehung zwischen Liam und mir. Ja, wir waren noch zusammen, trotz dieser großen
Entferung. Eine Fernbeziehung zu führen, ist wahrhaftig kein einfaches Spiel. Anfangs war es ungewohnt und unterträglich, nicht in der Nähe derjenigen Person zu sein, die man von ganzen Herzen liebte.
Dafür genossen wir umso mehr die Wochenenden, an dem wir zusammen waren. Es war keine Frage, das wir zusammen nach New York gehen wollten. Doch wie kam ich nun dazu? Ohne große Hoffnungen habe ich mich einfach
beworben, und nochmal Woche für Woche gewartet, bis endlich eine Antwort kam. Wohin ich wollte? Am liebsten gleich hoch zum CSI. Doch das ging natürlich nicht gleich von heute auf morgen. Ich musste mit kleinen Schritten beginnen.
Umso glücklicher war ich, als man mir zugesagt hatte. Und ich glaubte daran, das ich es eines Tages zum Super-Detective schaffen würde.
Eine warme Frühlingsbrise fiel direkt auf den Valentinstag, den wir zusammen in einen Vergnügungspark verbrachten. Liam hatte darauf bestanden, alles zu bezahlen, obwohl er momentan nicht so viel Geld zur Verfügung hatte. Auch er hatte einen Job, mit dem ich
im ersten Moment überhaubt nicht zurechtkam: Militär. Liam und Militär? Wie sollte das nur zusammenpassen, fragte ich mich. Und wie würde er nur die Ausbildung überstehen? Nicht, da er zerbrechlich war, im Gegenteil, wenn ich seinen nackten Oberkörper sah (geschweige denn vom Gesamtbild),
entfachte das von Neuen ein Begehren in mir. Doch ich stimmte zu, und versuchte, Liam so gut es ging, zu unterstützen. Auch wenn wir in einen Apparatment in New York lebten (ich hätte nicht erwartet, das die Miete so hoch wäre...), so sahen wir uns nur ein paar Mal in der Woche. Ich wünschte, es wäre anders, doch
die Ausbildung & Job nahm eine Menge Zeit in Anspruch. Umso mehr genoss ich unseren gemeinsamen, freien Tag, der ewig hätte dauern können.
»Guten Morgen, mein Schatz!« begrüßte mich Liam freudenstrahlend, als ich meine Augen aufschlug, und die ersten Lichtstrahlen vom Himmel sah. Einen Moment lang schaute ich ihn verwirrrt an. Mein Kopf dröhnte leicht, als mir wieder einfiel,
das wir am Abend zuvor das eine oder andere Gläschen Weißwein getrunken hatte. Wohlmöglich war eins zuviel... »Lass das Schatz weg.« murmelte ich und wollte mich gerade zur Seite umdrehen. Schließlich konnte ich ausschlafen. »Nichts da, Schätzchen.« rief Liam und ergriff sanft meine Schulter.
»Schon vergessen, was heute für ein Tag ist?« Mit halb zufallenden Augen sah ich ihn mehr oder weniger interssiert an, und wartete auf eine Antwort. Ich hatte absolut keine Lust, zu überlegen, was für ein besonderer Tag es war. »Keine Ahnung...« rief ich und nickte fast weg. Nur fast, denn in dem Moment spürte ich Liams Lippen nah an meinen Ohr.
»Valentinstag, Darling.« säuselte er mir ins Ohr. Ich fragte mich, seid wann er so ... sentimental war? So würde er ganz bestimmt nicht in der Armee überleben können. »Hmm...« brummte ich. »Dann sollten wir langsam aufstehen. Ich habe auch eine Überraschung für dich?« »Überraschung, ja?« Ich erwartete nicht fiel, fand aber nun endlich Kraft, mich wenigstens aufzustützen.
Ich wollte mich einmal kräftig strecken und hörte unmittelbar hinter mir »Aua!« Verwirrt schaute ich nach hinten, und sah, das ich anscheinend Liam getroffen hatte, der bis dahin noch auf mich hing. »Oh, tut mir Leid.« rief ich und musste mir das Lachen verkneifen. Doch schneller als ich sehen konnte, richtete sich Liam wieder auf und umklammerte mich von hinten. »Wolltest du nicht, das wir aufstehen?« fragte ich
irretiert. »Sicher.« lächelte er und gab mir einen sanften Kuss, den ich gewähren ließ. Einen Moment lang saßen wir also da, ehe wir uns voneinander lösten. »Jetzt können wir aufstehen.« rief er. Während er sich auf den Weg zur Küche machte, kam ich nur mühsam auf die Beine. Mein Kopf schmerze immer noch leicht, und ich würde wohl auf einen Kaffee verzichten, und stattdessen eine Kopfschmerztabeltte nehmen.
»Wo wäre denn nun deine Überraschung?« fragte ich neugierig und steckte meinen Kopf in die Küche. Liam lachte etwas. »Warte es nur. Wie wärs, wenn wir ersteinmal etwas essen?« Ich schüttelte leicht den Kopf. »Ich habe Kopfschmerzen.« jammerte ich etwas und zog eine Miene. »Und da kann man nichts essen?« fragte er belustigt, und schien meine Schmerzen nicht wahr zu nehmen.
Abermals schüttelte ich den Kopf, diesmal engerischer. Ich setzte mich an den Küchentisch und schaute Liam zu, wie er Lebensmittel aus dem Kühlschrank packte. Es war eine Menge, und es erstaunte mch immer wieder aufs Neue, das er deswegen kein Gramm zunahm. Lag wohl an der Ausbildung... dachte ich mir. Ich blieb bei einen Glas Wasser sowie einer Kopfschmerztabellte, und hoffte, es würde bald vorübergehen.
Beim nächsten Mal würde ich aufpassen, wieviel Alkohol ich zu mir nahm. »Wo bleibt sie denn nun?« fragte ich und schaute Liam angespannet an. »Hmmm?« fragte er und schaute mich etwas verwirrt an. »Na, die Überraschung!« stieß ich ungeduldig aus, wovon ich sofort ein schlechtes Gewissen bekam, weil ich so ungeduldig war. »Sobald wir fertig sind. Dann kannst du dich anziehen.« rief er gelassen und fing an, den Tisch abzuräumen.
Ich flitzte aus der Küche und kam am Kleiderschrank zum stehen. Was sollte ich nur anziehen? Wenn ich wenigstens wüsste, bei was es sich bei der Überraschung handelte. Aber wenn heute Valentinstag war... kombinierte ich einfach weiße Kleidung mit roter. »Kannst du mal herkommen, Laurie?« ertönte es aus der Küche und lief eilig zu Liam. »Was gibts?« fragte ich. »Schließe einfach mal deine Augen.« bat er mich, und nach anfänglichen Zögern tat ich das auch.
Ich spürte, das mir Liam ein Tuch um die Augen legte. Mein Herz begann zu rasen. »Äh...? Bitte lass es nicht das sein, was ich gerade denke.« rief ich unsicher, ließ Liam aber dennoch machen. Doch er lachte nur, und erwiederte nichts darauf. ich ahnte nichts Gutes. »Nun hör mal; wenn du irgendwelche Sexspielchen anfangen willst, finde ich die Zeit aber relativ unpassend.« Liam lachte noch lauter. »Auf was für Ideen du nur kommst?« brachte er hervor. »Das gleiche könnte ich dir vorwerfen.« rief ich leicht verärgert.
»Es ist nichts Schlimmes.« versuchte er mich zu beruhigen. »Aber wenn dein Angebot noch steht...?« Hätte ich etwas gesehen, hätte ich ihn sofort eine geknallt. Also das war jetzt wahrhaftig nicht der beste Zeitpunkt dafür!
»Und jetzt gehen wir raus.« M-Moment mal, raus!? »Und wie soll ich bitte die Treppe runterkommen? Soll ich etwa im Krankenhaus landen?« (Ein Fahrstuhl gab es in diesem Appartemnt leider nicht...) So langsam wurde mir die Überraschung immer unsymapthischer. Warum war ich nicht einfach im Bett liegen geblieben? »Ich trage dich einfach runter.« Beinahe wollte ich loslachen. War das sein Ernst?
»B-Bin ich da nicht etwas zu schwer?« fragte ich leicht besorgt. Doch Liam ließ sich davon scheinbar nicht großartig beirren, denn er ließ seinen Worten, Taten folgen. Ich erschrak mich etwas, als er mich auf seinen Armen hielt, denn es war sehr ungewohnt, nichts sehen zu können. Ich merkte schnell, das man Berührungen viel intensiver wahrnahm. Ich schwelgte für kurze Momente in Erinnerungen, als Liam mich die Treppe runtertrug. Hoffentlich kam uns kein Nachbar entgegen... Vorsichtig setzte er mich ab, als wir unten ankamen,
und ich wartete ab, was als Nächstes kam. »Und nun?« fragte ich vorsichtig und suchte nach seiner Hand. »Ich gehe vorraus, und du folgst mir einfach.« erklärt er. Ich schloss meine Finger tief in seine und ließ mich blind führen. Draussen spürte ich die Sonne auf mein Gesicht, sowie den üblichen Straßenlärm. Mir wurde wieder etwas mulmiger, als wir scheinbar die Straße in die Innenstadt hindruchliefen. Liam schien es wohl nicht zu kümmern, ob die Leute doof glotzten, doch ich war das anders gestimmt. Wir redeten nicht viel auf den Weg zu meiner Überraschung, was
wegen dem Straßenlärm gar nicht wirklich möglich wäre. Trotzdem konnte ich mir den einen oder anderen Kommentar nicht verkneifen: »Was ist, wenn ich blindwegs in ein Gulliloch falle? Oder versehntlich auf die Straße laufe?« Doch Liam lachte nur abermals darüber und erwiederte: »Dafür bin ich ja dan, um das zu verhindern. Ich beschütze dich, vergiss das nicht, ja?« Seine Worte ließen mein Herz erwärmen. Scheinbar hatten wir endlich unser Ziel erreicht, denn Liam blieb stehen. »Mach dich bereit, ja?« rief er mir zu und nahm mir die Augenbinde ab.
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