»Ich hoffe, du hast einen guten Grund, mich mitten in der Nacht aus dem Schlaf zu reißen.«
Liam stieg aus seinem Auto und schaute mich mit einen missbilligenden Blick an. »Ich habe meine Gründe. Bitte vertraue mir.« rief ich stattdessen und stieg ins Auto.
Zunächst wollte ich ihm den wahren Grund nicht nennen; zu groß war die Furcht, als verrückt abgestempelt zu werden... Vor lauter Nervösität biss ich mir auf die Fingernägel und hoffte, das wir nicht zu spät kamen.
»Ich hatte einen Traum.« gestand ich schließlich und schaute ihn unsicher von der Seite an. »Ging es um Cathrin?« fragte er. »Ja.« antwortete ich kleinlaut und schaute zur Seite. »Glaubst du mir?« erkundigte ich mich und starrte in die Dunkelheit.
»Es ist schwer, daran zu glauben.« antwortete er nach einer Weile. Mein Herz krampfte sich zusammen. »Aber seid du hier bist, hast du schon so manche verrückte Dinge erlebt. Ich glaube, ein Traum wird daran auch nichts mehr ändern.« Seine Worte beruhigten mich etwas,
doch ich glaubte, so ganz war ich ihm nicht geheuer. Ich nahm es so, wie es war und riss entgültig einen Nagel von meinen Finger ab.
»Was hast du damit vor?« fragte mich Liam, als ich eine Taschenlampe hervorkramte. Gerade eben wollte ich sie anschalten! »Nach was sieht es denn aus?« fragte ich schnippisch zurück und wollte aussteigen. Doch er hielt mich am Arm fest.
»Damit die geheimnssvollen Idioten von Besucher nichts mitbekommen, das wir ihnen auf den Fersen sind. Sollen die uns etwa sehen?!« erlärte er so ruhig wie möglich. Doch ich merkte, das ein gereizter Unterton mitschwang. Langsam ließ ich die Lampe sinken.
»Ok. Ich lasse sie hier.« gab ich nach. »Aber wie sollen wir bei der Dunkelheit was sehen? Nacher fallen wir vielleicht noch in ein frsich ausgeschaufeltes Grab...« Es schauderte mich bei den Gedanken, lebendig begraben zu werden. »Dummchen.« Liam tippte mir gegen die Stirn.
»Ich gehe vorraus und du hälst dich an mir fest. Da kann gar nichts passieren, ausser das wir stolpern würden, ok?« Er zeigte ein kleines Lächeln, was mein Herz erwärmte. Ich nickte und wir beide stiegen aus.
Auch wenn der Mond schien, wünschte ich mir, es wäre heller. Wie Liam es mir vorgeschlagen hatte, ergriff ich zunächst zögerlich seinen Arm. Hätte er etwas dagegen gehabt, wenn ich seine Hand genommen hätte? Doch die Frage erübrigte sich bald, als er während den Fußmarsch
meine Hand ergriff. Jetzt fand ich die Dunkelheit gar nicht mehr so übel, konnte ich mich an dem Gefühl der flatternden Schmetterlinge, immer noch nicht gewöhnen. Jedes Mal aufs Neue ergriff mich dieser wohlige Schauer.
Als wir plötzlich stehen blieben, wäre ich beinahe auf Liam draufgefallen. Wie ich feststellte, befanden wir uns hinter Büschen, die ungefähr zwei Köpfe größer waren, als wir selbst. Ein idealer Ort, um in Deckung zu gehen.
»Siehst du jemanden?« flüsterte ich Liam zu und schaute angestrengt in die Dunkelheit. Für mich war da niemand erkennbar. Er nickte. »Jemand schleicht um das Gebäude.« »Sind es Mehrere?« frate ich weiter. Ich konnte beim besten Willen niemanden erkennen.
»Gut möglich.« erwiederte er. Langsam hielt ich das lange Stehen & Warten nicht mehr aus. Entweder vertrieben wir jetzt die Einbrecher oder es würde zu spät sein. Plan Eins setzte ich auch sogleich in die Tat um. Ohne Rücksicht auf mein eigenes Wohl. Mir hallten die Worte Cathrins im Kopf wieder, und für
einen Moment sah ich eine Gestalt vor mir. Da rannte ich also förmlich aus dem Gebüsch und brüllte in die Dunkelehit hinein, das ich die Polizei verständigt hätte und sie gleich da sein würde. Ich mochte die Dunkelheit noch nie und erwartete, das ich tatsächlich irgendwo hineinfallen würde. Plötzlich ergriff ich
einen Kragen und fiel mit derjenigen Person zu Boden.
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